Gastronomie

Unsere Recherchen reichen zurück bis Anfang der 50er Jahre.

  • 1952 wurden die Gäste hier von Joseph und Anna Neuffer bewirtet. Um
  • 1956 erfolgte der Umbau zum Charlottenkeller, Pächter war die Familie Lechner
  • 1965 ist die Familie Elsässer als Gastgeber vermerkt.
  • 1969 wurde aus dem Charlottenkeller ein Wienerwald, erst in Eigenregie, später als Franchisebetrieb
  • 1986 ein kompletter Umbau zum Bistro AMADEUS
  • 1991 Pächterwechsel, die dem Konzept treu bleiben. Seit dem Sommer
  • 2004 unter neuer Führung, mit dem behutsamen Umbau des Restaurants und der Bar.

Das „neue“ AMADEUS ist nicht mehr nur für Nachtschwärmer da, sondern etabliert sich als Restaurant und Bar für jeden- und den ganzen Tag.

Das Alte Waisenhaus

 Am Charlottenplatz, Nordwestseite, Stadtmitte!

Ein niederer, langgestreckter, viereckiger Bau bis zum Karlsplatz, mit Innenhof und einer fast 300jährigen Geschichte, in deren Verlauf der Bau mehrfach verändert und erweitert wurde. Er war zu Anfang nur halb so groß. Der Platz, auf dem er steht, war früher ein Tanz- und Spielplatz, dann war es herrschaftlicher Hofplatz. Er lag vor der Stadtmauer. Hier floss der Nesenbach vorbei.

Zunächst sollte es eine Kaserne werden für 40 Mann Leibgarde zu Pferd. Baubeginn 1705 unter Professor Philipp Joseph Jenisch und Baumeister Johann Ulrich Heim. Dann wurde die Residenz nach Ludwigsburg verlegt. Und die Leibgarde mit. Zu der Zeit suchte Stuttgart, nach den Erfahrungen anderer Städte, Platz und Unterkunft für ein „Waisen-, Zucht- und Arbeitshaus“, von dem wo man sich versprach:

  1. dass darin arme vater- und mutterlose Waisen, auch andere arme Kinder, die in der Irre umhergehen, aufgenommen, erzogen und unterrichtet werden.
  2. dass Leute, die unverschuldet in Armut geraten, hier ehrliche Arbeit und Brot finden und vom Betteln abgehalten werden.
  3. dass darin Vaganten, Trunkenbolde, Spieler, boshafte Eheleute, Schwärmer und Fanatiker untergebracht werden, die mit harter Arbeit, täglichen Schlägen und geringer Speise so lange traktiert werden sollen, bis sie sich gebessert haben.
  4. dass dadurch allerhand Manufaktur und Fabrikation von bisher im Land nicht hervorgebrachten Waren eingeführt werde.

Die angefangene Kaserne wurde als Waisenhaus zu Ende gebaut. 1712 zogen 12 Waisen ein. Ein wenig später waren es 140. Sechs Uhr morgens aufstehen, beten im Bett, waschen am Brunnen im Hof, Frühstück: Wassersuppe mit Morgenandacht; zwei Stunden Schulunterricht: Religion, Lesen, Schreiben, Rechnen; die Mädchen Stricken, Nähen, Flicken; nach dem Unterricht arbeiten: weben, spinnen, gerben; Mittagessen: Gemüse oder Suppe, zweimal in der Woche Fleisch, viermal Wein zum Essen; Spaziergang, Betstunde, Schulunterricht, arbeiten; Nachtessen mit Andacht.

Die Betten im engen Schlafsaal wurden drei- bis viermal im Jahr frisch überzogen. Von den ersten 500 aufgenommenen Kindern starben 120. Wundersamerweise wurde aus dieser schauderhaften Anstalt in 200 Jahren eine angesehene Schule, auch für Bürger-kinder. Beliebt und bekannt: der jährliche Maienumzug der Waisenkinder mit Gesang durch Stuttgart. 1922 wurde das Waisenhaus nach Ellwangen verlegt. Zuvor sollte der Bau abgerissen werden. Man wollte dort das neue Rathaus errichten. 1922-1924 Umbau durch Paul Schmitthenner. Es zog ein: das 1917 gegründete, heutige Institut für Auslandsbeziehungen.